Kooperation und glückliche Zufälle machen es möglich
Eine weitreichende Vernetzung und ein glücklicher Zufall hatten es möglich gemacht: Taubermobil Carsharing e.V. erhielt vor einem guten Jahr die Zusage für finanzielle Fördermittel vom Verkehrsministerium in Stuttgart. Der Mergentheimer Verein ist das erste Carsharing-Projekt im Ländlichen Raum, das vom Land Baden-Württemberg als Pilotprojekt gefördert wird.
Durch die Förderung konnte der Verein einen Golf Variant mit Anhängerkupplung als Vereinsfahrzeug anschaffen, der jetzt in der Milchlingstraße für Nutzer bereitsteht.
Hilfreich waren auch Kooperationen vor Ort, damit der Verein starten konnte: die evangelische Kirchengemeinde in der Härterichstraße kaufte ein Elektrofahrzeug, das für die Nachbarschaftshilfe und die Carsharing-Nutzer zur Verfügung steht. Der Fordhändler Auto-Weber an der Tankstelle in der Herrenwiesenstraße hat einen Ford KA auf seinem Gelände, der ebenso von Taubermobil-Mitgliedern gebucht werden kann.
Dass Carsharing mehr und mehr im Trend liegt, zeigte sich auch bei einer Fragestunde im Haus der Abgeordneten in Stuttgart, zu der Vertreter von Taubermobil e.V. kürzlich eingeladen waren. Das Verkehrsministerium arbeitet derzeit an Vorschlägen, vernetzte Mobilität noch mehr zu unterstützen, auch im Ländlichen Raum, dabei waren auch die Erfahrungen aus Bad Mergentheim gefragt.
Entwicklung im ersten Jahr
Langsam und stetig wächst die Nachfrage – und das, ohne dass bisher viele öffentlichkeitswirksame Aktionen durchgeführt wurden. Alles hatte mit 14 Gründungsmitgliedern begonnen. Seit letztem Jahr hat sich nun die Mitgliederzahl, die Taubermobil Carsharing e.V. nutzen, verdoppelt. „Geduld zu haben, dann ist auch im ländlichen Raum vieles möglich“ – so lautete die Einschätzung des Bundesverband Carsharing e.V., der die Mergentheimer Initiatoren von Anfang an beraten hat. Die ersten Erfahrungen bestätigen dies und übertreffen die Erwartungen teilweise sogar.
Die erste Vorsitzende, Dorothea Grebbin, freut sich über diese Entwicklung „Ein zuverlässiges Angebot machen und einfach dranbleiben“ ist ihr Motto. Sie weiß, dass viele Haushalte im ländlichen Raum über zwei oder mehr Fahrzeuge verfügen und sich übers Auto-Teilen keine Gedanken machen. Erst, wenn ein Fahrzeug ersetzt werden müsse, wenn größerer Bedarf im Haushalt durch zusätzliche Termine von Partnern oder Kindern entstehen, oder in einer neuen Lebenssituation, erst dann denken Menschen über die Carsharing-Option nach. Auch für Firmen ist Carsharing interessant – so sind die Stadtwerke bereits Unterstützer und Nutzer, und das Hotel Bundschu möchte Gästen, die ohne eigenen PKW anreisen, zusätzlich zum ÖPNV eine Mobilität ermöglichen.